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2013
...guten Tag!
 
Mittwoch, 25. April 2007

Lachte die Dickmadam bevor oder nachdem die Eisenbahn krachte?




Also das ist schon merkwürdig. Diese Verhörer und falsch-Versteher sind ja nun spätestens seit Axel Hackes "Der weiße Neger Wumbaba" in aller linksintellektueller, nativ-olivenölverschmierter Mundwinkel anzutreffen - Falsch-Versteher sind also nun salonfähig geworden und gehören jetzt zum Mainstream. So will auch ich mein mainstreamiges Anliegen Mainstream kundtun.

Angefangen hat es bei mir wahrscheinlich schon sehr früh mit dem Falsch-Verstehen. Meine Grundschul-Klassenlehrerin z.B hieß Frau Priesemann. Ich habe zwei Jahre lang gedacht, sie hieße Frau Pieselmann. Da gab es kein wenn und aber - denn niemand, wirklich niemand hat mich in diesen zwei Jahren des Mißverstehens über meine Lautfolge-Legastenie aufgeklärt.

Dannach folgte in der Kirche das Singen des Kyrie Eleisons - bei mir knallhart sowas wie "Kühe, See, Alleinsam".

Noch etwas später und schön banal: es gibt doch diesen vielumworbenen Fliesenhersteller mit dem Namen Raab Karcher - ich dachte bis vor wenigen Jahren es handele sich um Raab Kracher, und fand den Namen eigentlich auch immer ganz witzig, bis mich eines Tages meine Augen an einem Werbeplakat vorbeiführten und mein Hirn mir sagte - "Junge!Jetzt schau doch mal genauer hin." Oh Menno. Ist ein Karcher, bzw. ein Kärcher nicht einer dieser Hochdruckreiniger mit dem Sarkozy die französischen Banlieus vom Gesindel befreien will? Egal.

Um noch mal auf Wumbababa zurückzukommen - Das bekannte Lied von Hot Chocolate war für mich übrigens immer "I believe in Mirko". Ich fragte mich immer wieder, was so ein dummdeppiger, bleichgesichtiger "Mirko" in so einem groovigen Hot Chocolate Stück zu suchen hatte. "Mirkos" waren für mich immer so aschfahle blonde Jungs im Schulbus. Mit Scout-Ranzen und Fahrkarte um'n Hals. Und ausgerechnet Hot Chocolate believten damals in "Mirko"...

Na dann gut Nacht Amerika, dachte ich mir in der letzten Reihe des besagten Schulbusses und ritzte sogleich mit meinem Zirkel "AC/DC" in den Aschenbecher mit der Aufschrift "Kässbohrer" (ach, was haben wir immer gelacht..) vor mir - denn mein Schulbus des Unternehmens mit dem schönen Namen "Autokraft" war ein ausgedienter Reisebus. Selbst die Fettkopf-Kopflehnen- Sitzpolster-Schoner aus einem ekelhaft zahngelben Krepp-Stoff waren noch fein säuberlich an jeder Kopflehne befestigt. Es war ein Leichtes die Dinger abzuziehen um anschliessend standup-komödiesque in eine Duschhaube umzufunktionieren. Ich glaube meine Kumpels und ich in der letzten Reihe sahen damals ziemlich cool damit aus... aber jetzt schweife ich wirklich ab.

Das eigentliche Anliegen dieses Schreibens ist folgendes: Ich bin ja jetzt Vater eines kleinen Murpels. Neulich sang meine Lebensgefährtin ihm ein Lied und wir gerieten alsgleich in einen kleinen Streit darüber,welche Version der Lyrics von "Eine kleine Dickmadam" nun die richtige sei.

Hier meine Version: "Eine kleine Dickmadam fuhr mal mit der Eisenbahn, Eisenbahn die krachte, Dickmadam die lachte. "

Und nun ihre Version (identischer Anfang, erfährt dann aber eine erstaunliche Wendung!)

" Eine kleine Dickmadam fuhr mal mit der Eisenbahn, Dickmadam die lachte, Eisenbahn die krachte!"

Poh. Da war ich schockiert. Für mich als Nach-Nachkriegskind war es immer ganz klar, dass selbst das Krachen der Eisenbahn einer übergewichtigen Dickmadam nichts anhaben kann. Man sich dem Schicksal einfach ergibt und trotzdem weiterlacht. Zug kaputt - ejal. Was hamwer wieder jelacht. Gib mir mal noch ne Leberworscht Stulle - is so zugig hier uffe Schienen..wann fahrnwer weiter?

Die Version meiner Partnerin jedoch, vermittelt ein komplett anderes, ja beinahe lustfeindliches Weltbild. Nicht dass die Madam einfach nur dick ist - naheiiin - die fette Kuh besitzt nun auch noch die unerhörte Frechheit in einem Wagon der deutschen Bundesbahn zu lachen! Natürlich kommt es bedingt durch die Fettleibigkeit der Passagierin zu einem Achsenbruch und das Gefährt kracht in sich zusammen, auf die Schienen. Ein Millionenschaden. Und wer muß das bezahlen, na? Der kleine Mann natürlich. Ein Fall für Raab Kracher.

Schwierige Angelegenheit das... jetzt stellt sich natürlich die soziokulturell relevante Frage, mit welchem Songtext man das Kind jetzt erziehen soll....

P.S hier noch das Ende des Liedes -
"...lachte, bis der Schutzmann kam, und sie mit zur Wache nahm." Das ist die RAF Mohnhaupt-Variante. Kennt jemand ein anderes Ende?


 
mausimurpel, 25. April 2007 um 13:07:49 MESZ

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Sonntag, 17. Dezember 2006
  1. Dezember Wirrr schlaggen die Karrrtoffeln zu Breiii!





Eigentlich sollte man das Buch anders nennen, nämlich: "Gesunde Ernährung für deutsche Säuglinge und deutsche Kleinkinder". Kartoffeln und Spinat, Kartoffeln mit Möhrchen, Kartoffeln mit - ooh, jetzt wird's italienisch - Zucchini (naja, Mussolini war ja ooch Italjener..jebongt) und Kartoffeln mit Kartoffeln an Kartoffelschaum.

Irgendwie beobachte ich schon seit längerer Zeit, dass die frühe Kindesernährung bei vielen frischgebackenen Eltern nationalstaatlich archaische Denkstrukturen auslöst. Plötzlich ist alles "fremdländisch", also Essen aus anderen Nationen dieses Planeten, tabu. Man kehrt an seinen heimeligen Herd zurück und verlässt sich auf das, was schon Oma Hermine zu Wilhelms Zeiten für die kleinen Furzkanönchen gezaubert hat. Aber möglichst diätetisch, preussisch protestantisch muß es sein. Daher meine Frage: Was geben denn z.B Amazonasindianer, Japaner oder meinetwegen Faröer ihren Kindern zu essen? Auch etwa diese olle Kartoffelmumpe??


 
mausimurpel, 17. Dezember 2006 um 12:42:01 MEZ

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Donnerstag, 16. November 2006

Zwischenmahlzeit mit Haaren




...und nun mal wieder ein selbstkomponiertes und -gebasteltes Lautgedicht. Viel Spaß beim Anhören:

Strooowle-Peta (1.2 MB)


 
mausimurpel, 16. November 2006 um 13:24:34 MEZ

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Montag, 13. November 2006

Deutschlandfunk Teil 2


Ohauerha. Eine Sache muß ich noch los-werden: Das Thema Musik bei Deutschlandradio, eine sehr sehr spezielle Angelegenheit wie ich finde. Diese Musik ist wie eine unheimliche ockerfarbene Patina des Senders, bestehend aus verschiedenen Schichten.

Die oberste und eigentlich erwähnens-werte Schicht ist:

Saxonphongetröte und nochmal Saxophongetröte!

Vermutlich hat vor einigen Jahrzehnten ein Musikredakteur in einem amerikanischen Fachblatt für Radioangelegenheiten gelesen, dass Saxophongetröte unverbindlich ist. Sie ist wie ein weißes Rauschen, dass Menschen mit verschiedensten sozialen Backgrounds miteinder zu verbinden scheint.

Herr Pillowski aus gleichnamiger Kohlenhandlung in Peine findet diese Musik ebenso unparteiisch und unverbindlich, wie Herr Achtenbichel vom Juweliergeschäft Rubin in München oder Herr Geheimrat Knötenfritter aus Walsrode.

Hier mal ein Schnippsel, wie so ein unverbindliches Radiogetröte eingesetzt wird..... Moderator: "blabla fasel---nur dann wird man nachhaltig wirtschaftliche Renditen erzielen können. Weiter geht's nach einer kurzen Musik mit diesen Themen...blablafasel."

So und an dieser Stelle setzt nun meistens, bzw. eigentlich immer das unverbindliche Saxonfongelärme zwischen den Meldungen ein.

"Trööt.Tööt. Bah-Du-Bah-Du.Trööt..usw. und so fort.."

Wahnsinn, wie die das durchziehen...es gab ja auch kürzlich eine komplette Audiorenovierung mit schicken in Frankreich produzierten Radio-Jingles. Und auch die Musik-Farbe passte sich in den ersten Wochen nach der Reform an - sie wurde gewagter, ja sogar Pop und elektronische (also moderne!) Musik schallte aus den Radiolautsprechern. Wahrscheinlich nutzte man die Gunst der Stunde, denn oben besagter, vermutlich Pfeife schmauchender Musikredaktör war wohl gerade für mehrere Wochen auf Kur, um seine Sendeanstalt-Hämorrhoiden zu kurieren. Ein junger koketter Mitte-Typ mit Turnschuhen, Pony-Frisur und DJ-Tasche übernahm kurz die Vertretung und versuchte von nun an musikredaktionell am Stuhlbein des knurenden Pfeiferauchers zu sägen.. allerdings, wie man heute weiß, war dieser Putsch-Versuch nur von kurzer Dauer.

Heute ist Pfeifchen wieder da, lässt sich wieder die gewohnten Sender-Spinnenweben zwischen den Achseln und Beinen wachsen, schlürft sein Pfefferminzteechen nach der Mittagspause und freut sich auf die Rente in 7 Jahren. Vorher wird er aber noch dafür sorgen, dass jeder Tonträger, der kein Saxofon-Solo enthält, vernichtet wird und sein Turnschuh-DJ-Taschen-Nachfolger unter Wassertropfen-auf-die-Stirn-Plätscher Folter und Pendel-Hypnose umprogrammiert wird:

"Saxophon Saxophon, das ist die Muuusik mein Sooohn.... auf alle Zeit.. Tüddelütt. Tüüü. Knarf Knarf- Tüdell-didütt."

Amen.


 
mausimurpel, 13. November 2006 um 18:50:37 MEZ

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Donnerstag, 12. Oktober 2006

Deutschlandfunk...


Ruf mal wieder an

...ein sehr deutscher Sender. Hört man ja ganz gerne, weil nicht so viele anstrengende Jingles und komprimierte, näselnde Radio-Moderatorenstimmen wie bei anderen einschlägigen Sendern. Aber dazu später mehr.

Berlin ist, was die Radio-Welt betrifft, ein ganz tumbes Pflaster. Wenn ich Heinrich Heine wäre und jetzt und just in diesem Moment als Radio-Kritiker in Germany arbeitete, so spie ich permanent bittersüße Galle auf die Berliner Radiolandschaft. Herrjemineh! Und dabei liegt das eigentlich und fast nur am teutschen Musikgeschmack, der mich regelmäßig zur Verzweiflung bringt.

Hier in Berlin wäre das zum Beispiel RADIO 1 (tagsüber). Ganz schlimmes, seichtes und belangloses Rock und Pop-Gedudel. Aber das scheint in der Natur der Deutschen zu liegen, böse und schlechte Musik zum Mainstream zu erklären.

Ich finde die Franzosen, die Briten, die Schweden und die Tschechen haben einen qualitativ viel, viel, viel hochwertigeren Mainstream, als die Germans. Das zeigt sich insbesondere, wenn man mal auf einen Flohmarkt wackelt und einen der vielen Vinyl-Platten Stände aufsucht. Fast jede Pappkiste enthält malignes Material:

Christopher Cross, Alan Parsons Project, Barclay James Harvest, Marius Müller Westernhagen ("Stinker"), oder - ganz bös und proletto hoch 37 - Klaus Lage und Götz Georges FAUST auf Faust...allein schon das Cover:

Zwei Prolettos haben Spaß

Na gut. Flohmarkt-Kisten spielt Radio 1 ja nicht ab...und eigentlich gehören die ja auf meiner Skala eher zu den Guten....aber ich habe mir vorgenommen mal in Zukunft mehr zu DEKONSTRUIEREN. So nach dem Motto "Deconstruct the vermeintlichen GUTEN". Also Radio Eins ist doof. Hör ich nicht mehr. Dekonstruiert.

Doch zurück zu Deutschlandfunk. Die Redakteure des Senders haben sich glaube ich mal eine Statistik aus dem Leib geschnitten, die von folgender Grund-Hörsituation ausgeht:

Ein Radiohörer ist um 11:00 morgens bereits seit fünf Uhr wach, hat schon die Blumen gegossen, zwei Tassen Filterkaffe getrunken, Leberwurst- oder Schinkenbrote gemampft, seine Stützstrümpfe mehrmals hochgezogen, die Tabletten eingenommen, mehrere Kreuzworträtsel gelöst, seinen Sofakissen einen Karate-Handschlag verpasst um nun, wie jeden Tag zur gleichen Zeit, der DEUTSCHLANDFUNK-ÄRZTESPRECHSTUNDE zu lauschen -
Thema heute: Eitriger Darm-Ausfluß und seine Folge für die Vaginal-Flora...

Der typische Durchschnittshörer beteiligt sich dann auch normalerweise telefonisch in seiner jeweiligen Mundart und krakehlt virtuos und gut informiert lateinische Krankheits- und Medikamenten-Namen in den Hörer, die anschliessend von der Moderatorin netterweise ins Hochdeutsche übersetzt werden...

Hmm. Soweit so gut. Das Problem: Ich gehöre nicht in dieses statistische Zeitfenster. Nein: Um 11:00 Uhr habe ich mich gerade erst aus dem Bett gepellt und sitze mit verklebten Augen und wirren Haaren vor einer Tasse dampfenden, italienischen Kaffees und starre rührend (objektbezogen und im eigentlich physikalischen Sinne gemeint) in meine Müsli-Schale. Ich habe ganz friedlich das Radio angemacht, weil ich ja als interessierter Bundesbürger wissen möchte, wer gerade wieder "Sondierungs-Gespräche" führt, welcher "mutmaßliche Terrorist" wieder eine Bombe hat losgehen lassen und was sonst noch am "Standort Deutschland" so los ist.

Informationen also, auf die man eigentlich ganz gut verzichten könnte, die man aber als PASSIVHÖRER ganz gerne so mit in den Tag nimmt, um später seinen Mitmenschen oder Arbeitskollegen zu erzählen, dass "ein mutmaßlicher Terrorist Sondierungsgespräche mit einer Bombe am Standort Deutschland geführt hat".

Aber was hören meine verchlafenen Ohren?

"Herr Doggder- isch han so klebrische Auschfluß seit einiggä Zeit - hadd desch was zu bedeudde? Es riescht auch manchmal sehr unang'neehm."

Hmm. Ich sitze dann meistens da wie versteinert, rühre noch einmal abschliesend in meiner Müslischale, um dann den Inhalt wortlos im Müll zu entsorgen, denn der Appetit hat sich auf wundersame Weise soeben gelegt. Danke Deutschlandradio. Der Tag kann beginnen.


 
mausimurpel, 12. Oktober 2006 um 13:14:20 MESZ

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Mittwoch, 30. August 2006

Kindercomputer



Nach mehrmaligen Aufforderungen ist es mal wieder an der Zeit ein Soundfile ins Netz zu stellen. Diesmal eine Art Interview mit einem Kindercomputer. Hauptdarsteller sind Murpel himself, die kleine spanische Luka und ihr nervtötender Kindercomputer.

Hören sie selbst:
kindercomputer (audio/mpeg, 873 KB)


 
mausimurpel, 30. August 2006 um 09:48:38 MESZ

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Freitag, 25. August 2006

Kleiner Zeh, geh voran




Erst mal vorsichtig mit dem kleinen Zeh beginnen, ihn langsam durch den Türspalt schieben, kurz mal reinluken. Ja wer weiss denn, ob ich nicht gleich durchschauen kann bis auf den Knochen. BEI DER STRAHLUNG HIER! Radio, Röntgen oder Radioaktiv! Weiss man ja nicht, was die alles mit einem machen. Weiss ich, ob die nicht auch WLAN-fähig sind, mein Router plötzlich glüht und ich auch strahle? Lieber erst mal den kleinen Zeh.



Aber auch ich strahle. Denn ich bin drin. Alle wollen da rein, uih, uih, die Künstlersozialkasse. Ja, dann gehört man dazu. Und andere Leute schwärmen, als wäre die Aufnahme in die KSK (Insider nur: "KSK" - wichtig!) gleichbedeutend mit einer sofortigen lebenslangen Rente von der Süddeutschen Klassenlotterie über 15.000 Euro monatlich. Und da bin ich jetzt drin, im erlauchten Kreis. Künstler!

Als Künstler die ernüchternde Erkenntnis: Ich muss schlicht 65 Euro/Monat zusätzlich in die gesetzliche Rente zahlen, Krankenkasse und der ganze andere Schnickschnack bleibt unberührt, weil ja auch noch abhängig beschäftigt, als Nicht-Künstler. 65 Euro, mit denen ich jetzt 45-jährige Vorruheständler finanziere und ich nicht weiss, ob ich von denen überhaupt auch nur einen einzigen Cent wiedersehe, wenn ich als Künstler(!) mit 75 in Rente gehe.

Dafür die Sicherheit erkauft, beschwingt die Kastanienallee beschlendern zu können mit dem Gefühl: Künstler!


 
ichbinnichtstiller, 25. August 2006 um 10:33:53 MESZ

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Freitag, 26. Mai 2006

Hells Angels am Bio-Frische Markt


Diese drei Jungs haben sich eine neue Identität angelegt. Sie waren  mal Yoga Brüder.

Gestern war ich auf Himmelsfahrtkommando im Berliner Prenzlauer Berg unterwegs - mit Birkengrün hinterm Ohr und Klingelstock - und musste doch arg staunen, welch gefährliche Gesellen sich dort auf der Greifswalder Straße abendlich herumzutummeln pflegen.

John Carpenter Filmmusik wird eingeblendet>>> Die HELLS ANGELS (in Flammenschriftzug).

Phoh! Sie sitzen da auf dem Gehweg in Plastik-Kleingartenstühlen und kippen sich Bier unter die behaarten Öffnungen südlich ihrer getönten Sonnenbrillen. Harte Kerle - bei der fiesen Mai-Kälte sitzt meinereins doch lieber Burgunder schlürfend, Wasabi-Erbsen knabbernd und brav ARTE-Themenabend (Die Margarine im Zeitalter der Industrialisierung) guckend auf dem Flokati-Teppich und telefoniert zwischendurch mit Mario von der Biennale in Ljubljana, bzw. mit der Presseprecherin von Bionade (um noch einige Sachverhalte bezüglich der Firmen-Historie zu klären, siehe Artikel unten)

Aber die Hells Angels-Schränke - man sollte sie eher, was die Form betrifft "Moto-Tubbies" nennen - sitzen da und starren mit wässrigen Augen auf den Damm.

Fährt man mit dem Hollandrad auf dem Gehweg an Ihnen vorbei, dann ......machen sie garnichts. Sie pöbeln nicht, sie provozieren nicht. Sie sitzen einfach nur da mit ihren besagten, wässrigen Augen und starren auf die Häuserwand gegenüber.

Vielleicht sind sie traurig? Ja. Ich glaube es sind traurige Hells Angels. Oder aber sie sind in Wirklichkeit garnicht die echten Hells Angels, also die, die sich noch vor wenigen Jahren in Kopenhagener Vororten gegenseitig mit Panzerfäusten bekriegten...hm.

Ich habe folgende Vermutung: Die vermeintlichen Hells-Angels vom Prenzlauer Berg sind eine progressive Abspaltung einer Männer-Yoga-Gruppe aus Berlin- Friedrichshain! Sie alle hatten es satt, immer nur als Grüntee-Schlaffies durch die Gegend zu laufen und beschlossen kurzerhand etwas an ihrem Image zu schrauben. Sie tauschten ihren Tee gegen Dosenbier, ihre Leinen-Westen gegen Motorrad Kutten, ihre Yogamatten gegen Obi-Plastikstühle und ihre Liege-Fahrräder gegen dicke Motorräder.

Diese Vermutung ist sehr wahrscheinlich, denn wenn man auf die andere Straßenseite wechselt, dann könnte man den Eindruck gewinnen, dass sie garnicht vor den Hells-Angels Headquartern sitzen, sondern vor dem rechts daneben liegenden Bio-Frische Markt.

Das ist wirklich ein wundersames Bild und ich rate an dieser Stelle jedem Berliner oder Berlin-Besucher, den Yoga-Angels mal einen Besuch abzustatten.

Man kann sich gewiss noch über "unheimlich spannende" Themen mit ihnen unterhalten...


 
mausimurpel, 26. Mai 2006 um 13:51:54 MESZ

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Dienstag, 2. Mai 2006

Mythos Bionade


Es ist doch unglaublich, wie schnell sich derzeit Mythen bilden. Vielleicht leben wir ja in einer neuen Grimmschen Ära und wissen es noch garnicht ...zwar haben wir nicht mehr die großen Wälder, wie einst die Kollegen Grimm - aber wir haben den KAPITALISMUS. Jippieh Jiiihaa.

Ein Mythos, den ich erstaunlich finde ist der Bionade Mythos. Hier, also in Berlin, habe ich bis jetzt auf jeder Party, in jeder Bar in der Biondade verkonsumiert wurde, jemanden kennen gelernt der diese oder ähnliche Geschichte smalltalkenderweise kundtat:

"Bionade. Ah ja. War das nicht die Geschichte von dem verarmten Bierbrauer, der irgendwo - ich glaube es war in Süddeutschland - irgendwie versuchte seine Brauerei vor dem Ruin zu retten. Da kam er auf die grandiose Idee seine Produktion umzustellen und erarbeitete in kurzer Zeit ein Konzept um eine absolut neuartige, biologische Limonade in den alten Kesseln zusammenzubrodeln. Die Idee schlug ein wie eine (Bio)Bombe. Zuerst in Hamburg - jetzt in Berlin und morgen....Tja und jetzt kommt das Haar in die Biosuppe...die ganze Welt, es wurde bereits die ein-oder andere Kiste Bionade auf den Lastwagen von Coca Cola (Fanta, BonAqua, Sprite...) gesichtet. Also: Schluss mit lustig. Die politisch korrekte Bionade ist nun wahrscheinlich auch nur eins von vielen turbokapitalistischen Megaprodukten, die uns die Welt so monopolistisch öde erscheinen lassen..."

Ja, so oder so ähnlich hat es sich wohl zugetragen. Fragt sich nur, wo die reale Schnittmenge zu suchen ist. Ich jedenfalls bin ein großer Freund von Bionade Ingwer-Orange und werde sie auch weiterhin trinken....vielleicht sollte man die Mythenbildung einfach weiterspinnen. Versuch ich jetzt mal.

"..und wusstet ihr, dass das Bionadenextrakt aus dem Chitinpanzer von Käfern gewonnen wird. Nee echt. Ein Cousin von einer Bekannten, deren Bruder mit einem Typen befreundet ist, der bei Bionade in der Entwicklung sitzt hat das erzählt.."

(diese Behauptung lass ich jetzt beim Patentamt mit Copyright versehen..Copyright europaporno 2006)


 
mausimurpel, 2. Mai 2006 um 12:39:45 MESZ

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Freitag, 17. März 2006

Mach mal Lampen an


So langsam könnte mal der ein - oder andere Sonnenstrahl rüberwachsen..Is ja echt fußkalt hier in Germany. Aber zum Glück habe ich Beinfreiheit...und so richtig schön kaffedurst...

Übrigens der Pinguin unten rechts macht Geräusche, wenn man mit'm Zeiger rüberwandert. Die Quizfrage des Tages:

Was ist das für ein Geräusch...hmm..?


 
mausimurpel, 17. März 2006 um 12:42:52 MEZ

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Dienstag, 14. März 2006

Wenn ich mal groß bin...



Ein alter Mann
der torkelt und wankt wie gewohnt
ein Säufer vom Leben enttäuscht
der die Enttäuschung ersäuft
und sich urplötzlich umdreht zum Parlament und brüllt:

"Scheeeeeeeiiiiiiiiiißßßßßßßßßßßßß Politiker, wenn ich mal groß bin, werd ich Revolutionär!"

Punkt. Ausrufezeichen. Wenn ich mal groß bin...


 
ichbinnichtstiller, 14. März 2006 um 11:38:07 MEZ

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Donnerstag, 9. März 2006

Stiller!



Ich glaube, ich habe nichts zu sagen, drum schweige ich.


 
ichbinnichtstiller, 9. März 2006 um 20:39:00 MEZ

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Freitag, 3. März 2006

Oh Jeh. Men. Neeh


Mausi Murpels Figurinen - Ausschnitt aus "Der Karpfen"

..manche Geschichten die manchen Menschen passieren sind einfach unglaublich. Einer Bekannten von mir ist neulich das passiert:

Da sie für ein Entwicklungshilfeprojekt arbeitet und sie sich immer schon mal in dir arabische Welt begeben wollte, ließ sie sich kurzerhand in den Jemen versetzen. Vorher lernte sie noch einige Brocken arabisch, damit sie sich am Flughafen von Sanaa wenigstens einen Fahrschein in die City bzw. eine Limona'ade kaufen könne.

Als die dann nach langer Vorbereitung ihre Neubauwohnung in Sanaa bezog passierte bereits nach einer Woche ungefähr folgendes:

Fräulein setzt Pellkartoffeln auf und geht nochmal kurz aus dem Haus um irgendwas zu besorgen, was sie vergessen hat. Da sie ihren Schlüssel dummerweise nicht dabei hat, es schon ziemlich spät am Abend ist und sie just in diesem angespannten Moment das arabische Wort für "Schlüsseldienst" nicht parat hat, beschliesst sie kurzerhand sich Zugang zum Balkon ihrer Wohnung zu verschaffen ...und zwar über die Regenrinne

Und jetzt passierts: Fräulein rutscht ab, fällt einige Meter tief und: bricht sich beide Füße....

Der mehrmonatige Aufenthalt im Jemen ist nun passé, denn mit gebrochenen Füßen über Sanaas holprige Pflaster zu dackeln scheint so besonders viel Spaß nicht zu machen.. sie sitzt nun in ihrer Berliner Wohnung und darf 4 Monate nichts großartiges unternehmen, außer 15 Minuten auf Krücken zum Supermarkt zu laufen um einzukaufen...meistens Pellkartoffeln.....


 
mausimurpel, 3. März 2006 um 14:49:07 MEZ

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Dienstag, 21. Februar 2006

Dinge, die nicht gehen...



1. "by the way" in einem deutschsprachigen Artikel.
2. "Prenzelberg" schreiben. Und schon gar nicht in Kombination mit 1.
3. Zum Bleistift sagen.
4. oder Herzlichen Kühlschrank.
5. Düsseldorf
6. Business-Hotels


 
ichbinnichtstiller, 21. Februar 2006 um 19:28:31 MEZ

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Freitag, 10. Februar 2006

Musik für alle


Habe mal wieder einen Song zusammengeschraubt. Klingt ein wenig nach Scheunendisco - Ist aber Mückendisco. Europaporno proudly presents "Kong" von Mausi Murpel. Tataaaa! Runterladen: <a href="mausimurpel.antville.org" title="Mausi Murpels "Kong" Genre "Mückendisco" ">kong (audio/mpeg, 909 KB)


 
mausimurpel, 10. Februar 2006 um 10:50:31 MEZ

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Und eh man sich versieht...



...ist man wachgeküsst vom Hauch des Flügelschlags, der einem erzählt von den funkelnden Sternen da draußen, für die man bis gerade noch die Augen hielt, die einen umarmen.
Nur das Schwert…


 
ichbinnichtstiller, 10. Februar 2006 um 00:20:16 MEZ

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Freitag, 3. Februar 2006

Ein trüber Tag




Ein trüber Tag, an welchem festgestellt werden muss, nichts erreicht zu haben im Leben ausser Spaß und die blutigen Flügel der Engel, die man so gern um sich kreisen sah. Mit dem Schwert noch in der Hand man ihnen nachsehen will, aber am trüben Tag die Sicht nicht reicht. Man weicht und fällt und hält doch am Schwert sich fest.


 
ichbinnichtstiller, 3. Februar 2006 um 18:27:39 MEZ

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Dienstag, 24. Januar 2006

Ich und Herr Szell




Mein Doktor heißt gar nicht Herr Szell, und schon gar nicht Dr. Christian Szell, und noch viel weniger hört er auf den Zusatz „The White Angel“. Aber mein Doktor hat mich zugerichtet wie Dr. Christian „The White Angel“ Szell seinerzeit Dustin Hoffman zurichtete, in Marathon Man, 1976 war das. Zugeschlagen hat er heute wie damals mit den Waffen eines Kieferchirurgen.

„Und immer schön kühlen“, riet die Dame am Empfang. -22 Grad Celsius sollten reichen, dachte ich mir und bin benommen, nun ja, nach Hause gestakst. Und jetzt kühle ich meine Wange mit einer Flasche Becks, die ich aber viel lieber trinken würde, aber nicht darf. Mein Eisfach ist leider kaputt. Oh weh.

Ein pochender Kopf, elektrisierte Nerven. Nun stelle ich dann und wann meinen Kopf auf den Balkon, zum Kühlen. Und zwischendurch starren meine Augen, die in dem leblosen Restkopf stecken wie Grillkohle im Schneemann, auf die Filme, die mich über den Abend retten sollen. Marathon Man habe ich versteckt, aber Annie Hall, Manhattan, Deconstructing Harry und Napoleon Dynamite warten darauf, sich abzuspielen.

Lachen tut zwar weh, im Fernsehen läuft dafür aber „Legenden der Leidenschaft“, da muss ich leider heulen und dann schwellen die Schleimhäute an,was noch mehr schmerzt. Vielleicht doch lieber Fußball: Bayern gegen Mainz 05. Gewinnen aber die Bayern, muss ich wieder heulen. Ach weh.

Was bleibt: Vorfreude auf Nahrung.


 
ichbinnichtstiller, 24. Januar 2006 um 19:12:30 MEZ

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Montag, 23. Januar 2006

Mir ist so sibirisch


Oimjakon

Ich war noch nie in Sibirien, meine ganze Familie war noch nie in Sibirien, von meinem Großvater als Quittung für seinen unrühmlichen Auftritt bei der Wehrmacht mal abgesehen. Wobei ich gar nicht genau weiß, ob er wirklich in Sibirien war.

Ich jedenfalls war noch nie da. Aber mir ist so, als sei ich es jetzt. Als lebte ich in Oimjakon, was nicht schwer zu erraten in Sibirien liegt. Dort wurde 1938 angeblich der Kälterekord in einer bewohnten Gegend gemessen. -77,8 Grad Celsius.

Sibiren muss Gott leider immer herhalten für einen Vergleich. Nun hat es uns erwischt wie die Damen und Herren aus Oimjakon im Jahre 1938. -77,8 oder -22 Grad Celsius. Berlin ist auf dem Weg nach Oimjakon. Hunde humpeln weil Tatzen gefrieren. Väter tragen Kinder weil diese streiken. Lottoläden zeigen stolz die minus 22 auf ihrem roten Display. Kein Schlendern mehr durch die Strassen, nur noch herumstakeln.

Vielleicht kommt Herr Wolfgang Ketterle zum Herumstakeln auch mal nach Berlin. Er hält schließlich den Weltrekord im Erzeugen tiefster Temperaturen. Annähernd -273 Grad Celsius hat er geschafft. Um genau zu sein, hat er sich diesem Wert um einen milliardsten Grad Celsius angenähert. -273 Grad Celsius ist der absolute Temperaturnullpunkt, der nie erreicht werden kann. Rein physikalisch, was aus Unvermögen hier als Erklärung genügen soll. Ein paar Natriumatome wurden von dem Professor des Massachusetts Institute of Technology in Boston dermaßen gequält, dass sie dem absoluten Temperaturnullpunkt so nahe kamen. Kälter geht nicht.

Kälter geht nur, wenn man an einem Sonntagmorgen um halb 6 auf einem zugigen U-Bahnhof steht, auf dem Weg zur Arbeit. Sonntagmorgen, halb 6, -22 Grad Celsius, Arbeit.

Wie gesagt, kälter geht nicht.


 
ichbinnichtstiller, 23. Januar 2006 um 21:11:40 MEZ

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Montag, 2. Januar 2006

02.Januar 2006: Mir ist so japanisch


Tröte

Der Tag gestern hatte 24 Stunden. Leider ist er nun wieder vorbei und ich muss nun über den 02.Januar 2006 herfallen. Ein kalter Tag. Ein Tag der mit kalten Füßen begann und der vermutlich auch mit kalten Füßen enden wird.

Zur Abwechslung lausche ich heute mal den Klängen der japanischen SHAKUHACHI: klingt ein wenig nach neo-nordischem Wellness Tempel Design und Aromasauna.... aber entspannt doch ungemein - das ist die Hauptsache..

Als gut organisierter Thermal-Bad Auskenner in der Region rund um Berlin, hatte ich bereits viele Male das Vergnügen in den Genuß von "Wellness-Musik" zu kommen. Da liegt man dann ganz entspannt nach dem Saunagang auf seiner bastenen Wippliege und hört das Plätschern des Feng-Shui Brunnens in der Mitte des Raumes und aus winzigen Ecklautsprechern flötet und wabert es.

Mir gelingt es dann einfach nicht mehr den Post-Saunatischen Entspannungsvorgang weiterzuführen, denn ich stelle mir beinahe zwanghaft vor, wie denn wohl der Komponist dieser brutal entspannten Töne aussehen muß... und komme immer zu dem Schluß, dass es ein Hans-Jörg oder ein Hans-Uwe oder ein Hans-Georg aus der Eifel sein muß, der mich da mit seinem Klangwerk zu bezirzen versucht... und - schwupp - ist der Entspannungsvorgang beendet.

Bilder kommen in meinen langsam abkühlenden Sauna-Kopf, Bilder vom besagten Hans-Georg, der in seinem Hobby-Keller vor seiner Orgel sitzt, die Haare frisch gedauerwellt, und die soeben von seiner Frau Ingeborg hereingereichten Leberwurstbrote samt Garnitur wegmampft, während der ausgediente Partykeller erfüllt ist von dem synthetischen Klang der vermeintlich japanischen Bambus-Panflöte....

Ich beschliesse dann meistens einen weiteren Saunagang und verkrümel mich in die Nähe einer Fontäne: die plätschern im Allgemeinen sehr sehr laut....


 
mausimurpel, 2. Januar 2006 um 14:25:14 MEZ

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