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2013
...guten Tag!
 

Meine Wettbewerbsbeiträge "Stocken und Zwitschern" für Deutschlandradio Kultur


No1: Café Nix Wie oft passiert es, dass man unfreiwillig Zeuge eines Gesprächs wird, weil wieder einmal jemand neben einem im Café sitzt,der es für dringend notwendig erachtet, sich immer und überall mitzuteilen, zum Beispiel am Telefon. Da ist es fast schon eine Erleichterung, wenn es zu einem kurzen erlösenden Moment des Nichtssagens kommt, weil der Gesprächspartner auf der anderen Seite der Leitung gerade am Zuge ist……


No2: Teppich-Handel Dies war ursprünglich ein Radio-Interview mit dem vom prominenten Münchner Psychiater Hans-Jürgen Möller für verrückt erklärten Teppich-Spezialisten Eberhart Herrmann. Herrmann, der mittlerweile in der Schweiz residiert um seine Einlieferung in Deutschland zu verhindern, glaubt, dass er in den Mustern von historischen Teppichen mit Hilfe mathematischer Formeln und astronomischen Konstellationsberechnungen die absolute Wahrheit errechnen kann. Wahrscheinlich ist er aber gar nicht verrückt… Ich habe mich mal getraut akustisch zwischen den Zeilen zu lesen…


No3: Zufallsgenerator Bestimmte Fernsehprogramme bilden einen reichhaltigen Schatz an Stilblüten. Der Redefluss ist ein unabdingbares Instrument der im Fernsehen auftretenden Präsentatoren von Horoskopen, Gewinnspielen und Verkaufs-Schauen – und er darf nicht unterbrochen werden. Neben dem Moderator wird neuerdings immer häufiger ein „Zufallsgenerator“ ins Spiel geholt. Eine im Weitesten Sinne sehr religiöse Angelegenheit, wie ich finde. Ist der Zufallsgenerator im Moment des Spiels ein Stellvertreter auf Erden?


No4: Chip hört mit – Das Vorführgerät Vor einigen Jahren erwarb ich einen mp3-Player mit Aufnahmefunktion in einem Kaufhaus am Berliner Alexanderplatz und musste zuhause angekommen feststellen, dass es sich anscheinend um ein sogenanntes Vorführgerät handelte. In einem Ordner auf dem Gerät fand ich etliche unbewusst von knopfdrückend Technik-Interessierten Kunden mitgeschnittene Verkaufsgespräche. In diesem Beispiel handelt es sich um eine Frau, die vor dem Gerät steht und – weil sie unsicher ist – einen Bekannten über ihr Mobiltelefon zu Rate zieht.


No5: Schlächtermesser – wenn das Leben ins Stocken gerät. Hier rezitiere ich das Gedicht „Die Jungfrau“ des Schriftstellers Klabund (1890- 1928). Es entführt einen auf romantisch gruselig-verschrobene Weise in eine andere Zeit, die sich manchmal in dem Knarzen eines Holzdielenbodens wieder zu beleben scheint….


No6: D, A und CH Der erst kürzlich verstorbene Verbrecherjäger Eduard Zimmermann, sein Schweizer Kollege Konrad Tönz und das österreichische Pendant Peter Niedetzky haben es in meiner Kindheit und Jugend immer wieder geschafft, mir einen Schauer über den Rücken zu jagen, mir den Atem stocken zu lassen. Ich wollte mich mal bei Ihnen „erkenntlich“ zeigen und habe hiermit eine virtuelle Audio-Spieluhr zum Aufziehen zusammengetüftelt.


No7: Stammler Remixed Hier habe ich einen unglaublich langen, virtuosen Stammler einer von mir vor einigen Jahren mitgeschnittenen Radiosendung ge-REMIXED. Eine Art musikalischer Laudatio für den unbekannten Interpreten.


No.8:Frau Klose Butterzart Wieder einmal ein Zeugnis einer Verkaufs-Show - dieses Mal sollten butterzarte Büstenhalter an die Frau gebracht werden. Mich fasziniert diese die Moderatoren in eine Art Rausch versetzende Art der Kommunikation. Sie reden sich in einen so glückseligen Sinneszustand, dass man glaubt sie würden sich kurzerhand dematerialisieren und direkt in das Nirvana eingehen.



(Musik-Kompositionen und Hintergrundgeräusche: Ole Rönnau, Samples: diverse TV- und Radio-Stationen, Mitschnitt Verkaufsgespräch, Auszug Gedicht: "Die Jungfrau" Klabund, Berlin 1927)
 
mausimurpel, 24. Februar 2010 um 11:07:03 MEZ

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