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Montag, 13. November 2006

Deutschlandfunk Teil 2


Ohauerha. Eine Sache muß ich noch los-werden: Das Thema Musik bei Deutschlandradio, eine sehr sehr spezielle Angelegenheit wie ich finde. Diese Musik ist wie eine unheimliche ockerfarbene Patina des Senders, bestehend aus verschiedenen Schichten.

Die oberste und eigentlich erwähnens-werte Schicht ist:

Saxonphongetröte und nochmal Saxophongetröte!

Vermutlich hat vor einigen Jahrzehnten ein Musikredakteur in einem amerikanischen Fachblatt für Radioangelegenheiten gelesen, dass Saxophongetröte unverbindlich ist. Sie ist wie ein weißes Rauschen, dass Menschen mit verschiedensten sozialen Backgrounds miteinder zu verbinden scheint.

Herr Pillowski aus gleichnamiger Kohlenhandlung in Peine findet diese Musik ebenso unparteiisch und unverbindlich, wie Herr Achtenbichel vom Juweliergeschäft Rubin in München oder Herr Geheimrat Knötenfritter aus Walsrode.

Hier mal ein Schnippsel, wie so ein unverbindliches Radiogetröte eingesetzt wird..... Moderator: "blabla fasel---nur dann wird man nachhaltig wirtschaftliche Renditen erzielen können. Weiter geht's nach einer kurzen Musik mit diesen Themen...blablafasel."

So und an dieser Stelle setzt nun meistens, bzw. eigentlich immer das unverbindliche Saxonfongelärme zwischen den Meldungen ein.

"Trööt.Tööt. Bah-Du-Bah-Du.Trööt..usw. und so fort.."

Wahnsinn, wie die das durchziehen...es gab ja auch kürzlich eine komplette Audiorenovierung mit schicken in Frankreich produzierten Radio-Jingles. Und auch die Musik-Farbe passte sich in den ersten Wochen nach der Reform an - sie wurde gewagter, ja sogar Pop und elektronische (also moderne!) Musik schallte aus den Radiolautsprechern. Wahrscheinlich nutzte man die Gunst der Stunde, denn oben besagter, vermutlich Pfeife schmauchender Musikredaktör war wohl gerade für mehrere Wochen auf Kur, um seine Sendeanstalt-Hämorrhoiden zu kurieren. Ein junger koketter Mitte-Typ mit Turnschuhen, Pony-Frisur und DJ-Tasche übernahm kurz die Vertretung und versuchte von nun an musikredaktionell am Stuhlbein des knurenden Pfeiferauchers zu sägen.. allerdings, wie man heute weiß, war dieser Putsch-Versuch nur von kurzer Dauer.

Heute ist Pfeifchen wieder da, lässt sich wieder die gewohnten Sender-Spinnenweben zwischen den Achseln und Beinen wachsen, schlürft sein Pfefferminzteechen nach der Mittagspause und freut sich auf die Rente in 7 Jahren. Vorher wird er aber noch dafür sorgen, dass jeder Tonträger, der kein Saxofon-Solo enthält, vernichtet wird und sein Turnschuh-DJ-Taschen-Nachfolger unter Wassertropfen-auf-die-Stirn-Plätscher Folter und Pendel-Hypnose umprogrammiert wird:

"Saxophon Saxophon, das ist die Muuusik mein Sooohn.... auf alle Zeit.. Tüddelütt. Tüüü. Knarf Knarf- Tüdell-didütt."

Amen.


 
mausimurpel, 13. November 2006 um 18:50:37 MEZ

 
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